Nürnberg, die Stadt der Lebkuchen, Bratwürste und des Christkindles
Wer an Nürnberg denkt, denkt vermutlich an Nürnberger Lebkuchen, an Rostbratwürste und Schäufele oder an den Christkindlesmarkt. Die fränkische Hauptstadt ist aber nicht nur für ihre kulinarischen Genüsse bekannt: Nach München ist Nürnberg die größte Stadt Bayerns. Hier lebte und arbeitete der Künstler Albrecht Dürer, Till Eulenspiegel soll Teile der Stadt unsicher gemacht haben und das mysteriöse Findelkind Kasper Hauser tauchte ebenfalls in Nürnberg auf. Auf der Nürnberger Burg und in den Felsengängen unter der Stadt scheinen viele der alten Sagen und Legenden noch lebendig zu sein. Eine Reise nach Nürnberg ist daher immer auch eine kleine Zeitreise.
Nach und in Nürnberg unterwegs
Nürnberg hat ein kühl-gemäßigtes Übergangsklima, das zu jeder Jahreszeit reizvoll ist. Nürnbergs Hotels verzeichnen über 3 Millionen Übernachtungen pro Jahr. Entsprechend gut ist das Beherbergungsangebot in allen Kategorien. Nicht nur zum traditionellen Christkindlesmarkt strömen die Gäste vermehrt in die Stadt, auch die Spielwarenmesse und die BioFach im Februar sorgen für ausgebuchte Hotels im gesamten Stadtgebiet. Eine rechtzeitige Reservierung zu Messezeiten empfiehlt sich daher. Nürnberg liegt verkehrsgünstig. Vom Albrecht-Dürer-Airport aus gelangen Sie mit der U2 oder mit den Buslinien 32 sowie 33 in wenigen Minuten in die Stadt. Der zentral gelegene Nürnberger Hauptbahnhof ist an das nationale und internationale IC- und ICE-Netz angebunden. Verschiedene Fernbuslinien steuern Nürnberg ebenfalls an. Über die Autobahnen A3, A6, A9 und A73 kommen Sie mit dem eigenen Fahrzeug in die Stadt. In Nürnberg können Sie die Innenstadt gut zu Fuß erkunden und mit dem öffentlichen Personennahverkehr Ziele der Peripherie erreichen.
Lebhafte Szene und entspannte Viertel
Vom Dorf zum Szeneviertel: Im Nürnberger Stadtteil Gostenhof hat sich eine lebhafte kulturelle Szene angesiedelt. "GoHo" nennen die Nürnberger ihr Szeneviertel in Anlehnung an den Londoner Stadtteil SoHo. Und ein wenig internationales Flair kommt beim Bummeln auch auf. Da reihen sich verrückte Designerläden an Vintage-Geschäfte, Handwerker und Goldschmiede fertigen echte Unikate. Das Viertel am Rande der südwestlichen Altstadt verändert immer noch sein Gesicht und auch die Wohnklientel ist wechselt. Spannend bleibt es hier also allemal, ob beim Shopping oder beim Besuch einer der vielen Kneipen.
Eher beschaulich geht es im Stadtteil Johannis zu. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1234 zurück. Historisch und gemütlich sind auch viele der Gebäude. Die meisten Wohnhäuser allerdings sind wesentlich später, in den 1920er Jahren, entstanden. Grüne Innenhöfe verleihen dem Viertel sein charmantes Gesicht. Die Barockgärten am alten Mauergraben laden zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Johannis ist ein typisches, gut durchmischtes Wohnviertel - ein Ort zum Durchatmen und Entspannen.
Burgen, Uhren, Brunnen: die Nürnberger Wahrzeichen
Eines der Wahrzeichen der Stadt Nürnberg ist die Kaiserburg. Die mächtige Burganlage erhebt sich über der Sebalder Altstadt auf einem Sandsteinrücken. Die ältesten Gebäudeteile datieren auf das Jahr 1000. Im Mittelalter war die Kaiserburg eine der wichtigsten Kaiserpfalzen im Heiligen Römischen Reich. In späteren Jahren errichteten hier die Staufer eine noch größere Burganlage. Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Burg schwere Schäden; doch die Stadt Nürnberg baute ihr Wahrzeichen wieder auf. In einer 2013 neu konzipierten Ausstellung können Sie auf Spurensuche im historischen Nürnberg gehen.
An der Ostseite des Hauptmarkts steht eine der bedeutendsten Nürnberger Kirchen: die Frauenkirche. Der eindrucksvolle gotische Bau entstand im 14. Jahrhundert am Standort einer zerstörten Synagoge. Eines der bekanntesten Details der Kirche ist das Männleinlaufen. So heißt die Uhr über dem Hauptportal. Sie soll Kaiser und Kurfürsten darstellen. Noch heute öffnet sich um Punkt 12 Uhr ein Tor in der Uhr und ein Herold bläst zur Mittagsstunde. Es erscheinen der Kaiser und sieben Kurfürsten, gemeinsam mit weiteren Musikern, kunstvoll aus Holz geschnitzt.
Der ursprüngliche Neptunbrunnen steht gar nicht mehr in Nürnberg. Die Stadt hatte ihn im Jahr 1797 an St. Petersburg verkauft. Ganz wollte Nürnberg aber doch nicht auf seine Sehenswürdigkeit verzichten: Seit 1962 steht ein Abguss des Brunnens im Nürnberger Stadtpark. Der Neptunbrunnen ist die größte barocke Brunnenanlage nördlich der Alpen. Die Replik stammt bereits aus dem Jahr 1902 und wurde in Nürnberg schon an verschiedenen Standorten aufgebaut. Die Nationalsozialisten entfernten ihn vom ursprünglichen Standort am Hauptmarkt, dahin ist er bis dato nicht zurückgekehrt. Noch heute setzen sich Bürgerinitiativen dafür ein, den Brunnen an seinen alten Standort zurückzubringen.
Auf den Spuren großer Meister
Von 1509 bis 1528 lebte der Künstler Albrecht Dürer in Nürnberg. Sein altes Wohnhaus ist heute ein Museum. Im Albrecht-Dürer-Haus sind die Malerwerktstatt, seine Wohnstube und die Küche im originalgetreuen Zustand erhalten worden. Im 3. Obergeschoss finden Sie das Graphische Kabinett, das wechselnde Ausstellungen zeigt. 2012 eröffnete mit dem Albrecht-Dürer-Saal ein neuer Ausstellungsraum, der das malerische Hauptwerk des Künstlers in Kopien aus dem 17. bis 20. Jahrhundert zeigt. Das Albrecht-Dürer-Haus in der Nürnberger Altstadt ermöglicht aber nicht nur eine Entdeckungsreise ins Leben des Künstlers, sondern auch eine Reise in Nürnbergs Vergangenheit.
Schon die Architektur ist eindrucksvoll und verspricht viele Entdeckungen: Das Germanische Nationalmuseum ist Deutschlands größtes Museum für Kulturgeschichte. Verschiedene Epochen spiegelt die Anlage selbst wieder: Ein spätmittelalterliches Kartäuserkloster, neugotische Gebäudeteile, ein modernes, gläsernes Museumsfoyer und die Straße der Menschenrechte vereinen sich zu einem einmaligen Ganzen. In der Dauerausstellung entdecken Sie mehr als 25.000 Exponate aus der deutschen Kultur, von der Steinzeit bis zur Neuzeit.
Gesang und Schauspiel haben in Nürnberg eine lange Tradition. Die Kaiserburg zog schon im Mittelalter zahlreiche Minnesänger an. Daraus ging die Nürnberger Tradition der Meistersänger hervor, in Zünften organisierte Sänger. Gesang und Musiktheater in Nürnberg erleben Sie heute im Opernhaus. Das prägnante Gebäude ragt aus der Stadtkulisse der Altstadt heraus und zeigt klassisches wie auch modernes Musiktheater. Am Richard-Wagner-Platz können Sie neben Opern und Operetten auch Musicals genießen. Kommen Sie ruhig ein wenig früher, um das Opernhaus mit seinen zahlreichen Details, den Mosaiken in der Fassade und dem reichen Figurenschmuck zu bewundern.
Nürnberg kulinarisch: mehr als nur Bratwürste
Nürnberger Bratwürste, Schäufele, gebackener Karpfen und natürlich hervorragende Weine aus der Region: Der klassischen fränkischen Küche hat sich Böhm's Herrenkeller verschrieben. Geschickt mischt die Küche die fränkischen Klassiker mit modernen Einflüssen. Im romantisch-rustikalen Ambiente und mitten im Herzen der Altstadt speisen Sie zu günstigen Preisen. Kommen Sie zu zweit, probieren Sie doch einmal das Dinner for two. Weinliebhaber sollten sich eine weitere Spezialität des Hauses nicht entgehen lassen: Bei der Weinprobe führt Sie Schuhmacherpoet Hans Sachs durch die Nürnberger Stadtgeschichte und ein vier- oder fünfgängiges Menü.
Im eleganten Ambiente speisen Sie direkt an der Straße für Menschenrechte. Im Aumer's La Vie serviert Sternekoch Andreas Aumer internationale Spezialitäten im gehobenen Preisniveau. Die verschiedenen Menüs schicken Sie auf kulinarische Entdeckungsreisen. Ebenfalls eine Entdeckung ist die umfangreiche Weinkarte, die mehr als 200 Spitzenweine zu bieten hat. Vom Restaurant aus blicken Sie auf das Germanische Nationalmuseum. Wir empfehlen dringend, zu reservieren - im Sommer einen sonnigen Platz auf der Terrasse.